Das Unbegreifliche begreifbar machen

Acht Tage, vom 27. Oktober bis zum 3. November 2019 verbrachte der Projektkurs „Wider das Vergessen“ in der polnischen Stadt Lublin, um vor Ort die Stätten des Terrors und des bürokratisch organisierten Massenmordes zu erkunden. Schwerpunkt der Recherchen unter der Leitung von Mike Kochstädt und Matthias Ermisch war die so genannte „Aktion Reinhardt“ der Nationalsozialsten, bei der rund 1,8 Millionen Juden in drei Vernichtungslagern im von Deutschland besetzten Polen ermordet wurden. Mehrere Tage nahm sich die Gruppe aus der Jahrgangstufe 13 Zeit, um in den Gedenkstätte im ehemaligen KZ Majdanek und Belzec einzelnen Schicksalen der Opfer auf die Spur zu kommen. Bei einem Besuch in einer polnischen Schule interessierte die Jugendlichen aus Recklinghausen nicht zuletzt die Sichtweise ihrer Altersgenossen auf den Nationalsozialismus und seine Opfer. Beeindruckend war auch der Aufenthalt im Theater NN, einer Gedenkstätte, die das Lubliner Ghetto und die Einzelschicksale der Bewohner Lublins erinnert.
Gegenstand der weiteren Arbeit des Projektkurses ist die NS-Geschichte in Recklinghausen. Anfang kommenden Jahres ist ein alternativer Stadtrundgang geplant, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zwölfköpfigen Kurses auf die teils verwischten Spuren dunkler, deutscher Vergangenheit aufmerksam machen wollen.

 

„Ich fand die Studienfahrt nach Lublin sehr interessant und sehr wichtig. Wir haben auf der Fahrt sehr viel Neues gelernt und durch die Besuche in Majdanek und Bełżec hat man nochmal ein ganz anderes Bild von den damaligen Geschehnissen bekommen. Meiner Meinung nach sollte jeder sich diese oder andere Konzentrations- und Vernichtungslager ansehen, da man erst dann begreifen kann wie schlimm es damals wirklich war. „
Hannah Orlowski

 

Projektkurs in Lublin 2019
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