Blog: Gedenkstättenfahrt nach Polen im 10. Jahrgang

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus dem 10. Jahrgang unter Leiutung von Helmut Schumann besucht vom 16. bis 21. September 2018 verschiedene Gedenkstätten in Polen. Hier ist ihr täglicher Blog:

Sonntag,16.09.2018 Hinfahrt nach Bytom/ Polen
Unser Tag begann um 4:30 Uhr, das Zusammentreffen mit den anderen Schülern fand um 5:45 Uhr statt. Um 6:15 Uhr erfolgte dann schließlich die Abfahrt nach Bytom (Polen). Während der 14stündigen Fahrt konnten sich schon erste Freundschaften entwickeln. 970 km und vielen Pausen später, haben wir nun unser Ziel, das Boutique Hotel Bytom erreicht. Anschließend erhielten wir unsere Keycards für die Zimmer und zusätzliche Lunchpakete. Zuletzt konnten wir dann unsere schönen Zimmer beziehen und den anstrengenden Tag ausklingen lassen.
Luca, Paula, Victoria, Emily, Lena, Jasmin, Jeremy

Montag, 17.09.2018, erster Tag Bytom (Polen)
Der erste Tag startete für uns mit einem vielfältigen Frühstück. Um 9:30 Uhr machten wir uns dann auf die Socken nach Ustron, damit wir die polnischen Schüler kennenlernen konnten. Nach der Ankunft erwartete uns ein typisch polnisches Gericht, die Krakauer Wurst, die wir selbst über einem offenes Feuer zubereiten durften. Um uns besser kennenzulernen, teilten wir uns dann erst einmal in Gruppen auf, in denen wir ein kreatives Produkt hergestellt haben. Anschließend konnten wir einen schönen Ausblick über die Berglandschaft Polens genießen. Einige von uns erklommen den Berg sogar bis zur Spitze und hatten somit einen noch viel besseren Ausblick. Gegen 15 Uhr machten wir uns auf den Rückweg nach Bytom, wo wir am Morgen unser Geld in die polnische Währung Złoty gewechselt hatten. Danach konnten wir uns zwei Stunden Zeit nehmen, um die Stadt genauer zu erkunden. Am Abend haben wir im Museumsrestaurant zu Abend gegessen und sind dann um 21:00 Uhr wieder im Hotel eingetroffen. Somit endete für uns ein erfolgreicher erster Tag.
Victoria, Paula, Luca, Jaqueline, Paul

Dienstag, 18. September 2018, Katowice
Am Dienstag sind wir um 7:00 Uhr aufgestanden. Das Frühstück begann um 8:30 Uhr. Um 9:30 Uhr fuhren wir los Richtung Katowice. Dort trafen wir die polnischen Jugendlichen, mit denen wir in einer Gruppe die Stadt besichtigten. Sie haben uns die Sehenswürdigkeiten von Katowice gezeigt. Unter anderem waren wir auf einem Förderturm. Im Gegensatz zu Deutschland wird in Polen noch viel Kohle abgebaut. Am Nachmittag fuhren wir zu der Schule in Bytom. Dort haben wir uns den Film “Schindlers Liste” angesehen. Das Abendessen fand in der Schule statt.
Jonas

Mittwoch, 19.09.2018, dritter Tag, Auschwitz (Polen)
Heute sind wir schon mit einem mulmigen Gefühl aufgestanden, denn nach dem Frühstück ging es für uns zur Gedenkstätte im ehemaligen KZ Auschwitz. Zuerst führte uns ein Tour Guide durch das Arbeitslager Auschwitz 1 , dort haben wir viele emotionale Eindrücke sammeln können. Es war erschreckend, die Überbleibsel der ermordeten Häftlinge aus nächster Nähe zu betrachten. Der eine oder andere hat auch eine Träne vergossen. Nach einer kurzen Pause sind wir dann schließlich zum ehemaligen Konzentrationslager Birkenau gefahren. Schon bei der Ankunft wurde uns klar, wie enorm groß dieses Vernichtungslager eigentlich war. Die Schülerinnen der Käthe-Kollwitz Gesamtschule haben ein paar Worte zu den schlimmen Ereignissen vorgetragen und legten anschließend einen Kranz im Namen der Stadt Recklinghausen auf dem Mahnmal nieder. Um letztendlich ein Stück von Auschwitz mit nach Hause zu nehmen, haben wir einen Abdruck von den Jahreszahlen des Mahnmals und der Baracken genommen. Dies dient als Symbol der Erinnerung. Der ganze Tag hat uns nochmal gezeigt und deutlich gemacht, dass sich diese Gräueltaten nie wieder wiederholen dürfen und das wir mit allen Mitteln dagegen kämpfen müssen.
Victoria, Paula, Emily, Jasmin


 

Donnerstag, 20.09.2018, vierter Tag Bytom, Gleiwitz, Radzionków (Polen)
Der vierte Tag startete für uns wie üblich. Wir frühstückten erst und brachen dann pünktlich zu unserem ersten Ziel auf, dem Dokumentationszentrum in Radzionków. Dort erfuhren wir etwas über die Deportation der Oberschlesier. Wir konnten außerdem selbst mit erleben, wie es sein musste, in einem Viehwaggon transportiert zu werden. Dies war sehr beängstigend und man war froh, als man den Waggon wieder verlassen konnte. Nach dem Deportationsmuseum fuhren wir zur ehemaligen Radiostation Gleiwitz. Schon vor der Anfahrt erkannte man von weitem einen riesigen Holzturm. Später erfuhren wir, dass der Turm ganze 111 Meter hoch ist und somit der größte Holzturm der Welt ist. Doch das war nicht der einzige Grund, warum wir da waren. Wir sind auch in das Sendergebäude gegangen und trafen auf alte Radioteile, Antennen und Telefone. Im Anschluss schauten wir noch einen kurzen Film auf Polnisch und Deutsch und machten uns dann auf den Weg nach Bytom in die Bauschule, wo wir die letzten Tage reflektiert haben und eine Geschenkübergabe stattfand. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel, ging es dann schließlich in die Stadt Bytoms. Wir aßen dort gemeinsam mit den polnischen Jugendlichen, die uns heute den ganzen Tag begleitetet haben. Sie führten uns in das Agora Einkaufszentrum, in dem wir uns den restlichen Abend aufhielten. Wir bowlten und sangen gemeinsam Karaoke. Es hat mega Spaß gemacht, weil wir alle zusammen getanzt haben und auch die Lehrer ihre Hüften zur Musik geschwungen haben. Doch Leider musste auch dieser Abend enden und wir mussten uns schließlich von den polnischen Jugendlichen verabschieden
Victoria, Paula

Freitag, 21.09.2018, fünfter Tag, Krakau (Polen)
Nach der letzten Nacht im Boutique Hotel und somit auch unserem letzten Frühstück in Bytom, sind wir mit gepackten Koffern nach Krakau gefahren, wo wir unsere letzten zwei Tage verbringen würden. In Krakau angekommen, stellten wir erst einmal unsere Koffer im Tramp-Aparthostel ab. Daraufhin durften wir alleine in die Stadt, um erste Eindrücke zu sammeln. Es wurden Bilder geschossen, Geschäfte besucht und leckeres Essen genossen. Danach machten wir uns wieder auf den Weg zum Hostel, um unsere Zimmer zu beziehen. Kurze Zeit später kam ein Guide und zeigte uns die schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Krakau, die trotz des Krieges unbeschadet geblieben sind. Er zeigte uns zum Beispiel die Jagiellonen-Universität. Das ist die zweitälteste Universität Polens. Außerdem führte er uns zur Marienbasilika, bei der zu jeder vollen Stunde ein Feuerwehrmann in jede Himmelsrichtung ein Trompetensignal von sich gibt. Als sich die Stadtführung dem Ende neigte, kam das absolute Highlight auf uns zu: die imposante Burg Wawel, die wir mit ihrer schönen Atmosphäre genießen konnten. Von weitem konnte man dem Geigenspiel eines Straßenmusikers lauschen und dabei den wunderschönen Sonnenuntergang betrachten. Wir hielten uns lange dort auf, um gemeinsam schöne Fotoaufnahmen zu machen und den Ausblick zu genießen. Danach verabschiedeten wir uns von dem Guide und gingen in einen Pub, um dort zu essen. Mittlerweile war es schon dunkel und wir bekamen die Stadt nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen. Die ganzen Gebäude waren beleuchtet und die ersten Menschen fingen an sich auf den Straßen zu amüsieren.
Victoria, Paula