Die Geresu ist Fairtrade-School

Ab sofort darf sich die Geresu „Fairtrade School“ nennen. Nach rund zweijähriger Vorbereitungszeit präsentierte Aileen Böckmann, Referentin von Fairtrade Deutschland, der Schule die begehrte Auszeichnung in einer Videobotschaft. Kernprojekt für den Titelerwerb ist die Schülerfirma „Fairer Laden“, kurz „FLaden“ genannt.
Mehrmals in der Woche, während der Mittagspause, gehen im Laden vor der Aula zahlreiche Produkte aus fairer, ökologischer oder nachhaltiger Produktion über den Tresen. Angestoßen hatten das klassenübergreifende Projekt die beiden Lehrkräfte Matthias Flüß und Anna Stillitano. Die Idee fiel bei vielen Schülerinnen und Schülern sofort auf fruchtbaren Boden. Zwei Mädchen aus dem damaligen 9. Jahrgang wurden von den Jugendlichen zum Vorstand ernannt, darunter Monique Kratzke, die die Geschicke des FLadens auch heute noch lenkt. Der Förderverein der Geresu sorgte mit einem zinsfreien Kredit für die Anschubfinanzierung. Inzwischen ist der Faire Handel auch im Lehrplan der Schule fest verankert und ein zusätzliches Fairtrade-Schulteam hat die Arbeit aufgenommen.
„Die Auszeichnung habt ihr mehr als verdient“ lobte Referentin Böckmann in ihrer Videobotschaft. Neben dem Verkauf in den Pausen hob sie das besondere Engagement der Jugendlichen hervor, die die fair gehandelten Artikel auch bei städtischen Festen präsentieren. „Ihr setzt Zeichen für eine gerechtere Welt in Afrika, Asien und Lateinamerika.“ Gerade in der Corona-Krise dürfe der Faire Handel keine Pause machen: „Die Produzentinnen und Produzenten im globalen Süden trifft die Krise doppelt hart.“
Großes Lob gab es auch von Bürgermeister Christoph Tesche. „Recklinghausen ist stolz auf die Gesamtschule Suderwich“. Das Engagement der Jugendlichen sei wichtig für die Stadtgesellschaft, insbesondere mit Blick auf die Themen Nachhaltigkeit und fairen Umgang mit den Produzenten.
Matthias Flüß und Anna Stillitano heben vor allem die Eigenständigkeit hervor, mit der die Schülerinnen und Schüler das Projekt betreiben. „Wir Lehrer sind zwar immer da und ansprechbar, aber Entscheiden, Planen und Organisieren tun die Schülerinnen und Schüler“, betont Flüß.
Das Fairtrade-School Prädikat ist nicht die einzige Auszeichnung für das Projekt. Im vergangenen Jahr wurde der Fladen beim bundesweiten Wettbewerb „demokratisch handeln“ ausgezeichnet. Ebenso verhalf die Schülerfirma der Geresu zum Titel „Humanitäre Schule 2019“ des Deutschen Jugendrotkreuzes. Ladenchefin Monique Kratzke erhält inzwischen ein Stipendium der Organisation „Ruhrtalente“ und dem WDR war der Fladen ein Bericht in der Lokalzeit wert.
Der Titel „Fairtrade School“ wird nicht auf Dauer verliehen. In zwei Jahren muss sich die Schule erneut beweisen, dass sie auch weiterhin alle Kriterien des Fairtrade Siegels erfüllt.