Verfolgung Andersdenkender

Verfolgung von politisch Andersdenkenden in der NS Zeit

Eine andere politische Meinung zu haben war einer der Hauptgründe, weshalb Menschen im Nationalsozialismus verfolgt, angeschuldigt, verhaftet oder getötet wurden. 1 Dabei war es egal ob jemand wirklich eine andere Meinung hatte, sich nur unvorteilhaft ausgedrückt hat oder von jemand anderem beschuldigt wurde. Sobald es Hinweise dazu gab, dass jemand eine andere politische Meinung haben könnte, fiel dieser sofort ins Auge der NSDAP.

Die Definition von politisch Andersdenkenden ist im Falle des Nationalsozialismus sehr umfangreich. Als Andersdenkender galt nämlich nicht nur jeder, der den Nationalsozialismus ablehnte, sondern auch jeder, der sich kritisch dazu äußerte. Deswegen wurden viele verschiedene Gruppen aus diesem Grund verfolgt. Eine der größten und bekanntesten dieser Gruppen waren die Kommunisten. 2 Der einfache Grund, warum sie verfolgt wurden ist, dass sie als Kommunisten den Nationalismus ablehnten und stattdessen dem Kommunismus folgten. Die Verfolgung lief in etwa so ab, dass erst die Abgeordneten und Funktionäre von kommunistischen Parteien, wie der KPD, und die Köpfe von kommunistischen Vereinen oder Organisationen verhaftet wurden. Daraufhin wurden diese Verbände durch gezielten Terror, in Form von Drohungen und Gewalt, zerschlagen und anschließend die Neugründung gesetzlich verboten. Die übrigen Kommunisten wurden verfolgt, festgenommen und nicht selten hingerichtet. 3

Ähnlich lief es bei anderen Gruppen, die eine andere politische Richtung als den Nationalsozialismus verfolgten, wie die Demokraten. Auch hier wurden demokratische Verbände erst terrorisiert, dann zerschlagen und schließlich gesetzlich verboten. Genauso wie bei den Kommunisten war es damit für die NSDAP möglich, gesetzlich Demokraten zu verfolgen, festzunehmen und hinzurichten. 4

Als politisch Andersdenkende galten aber auch “Kritiker“. Dabei war es egal, ob es sich bei dem Kritiker um eine berühmte Person oder einen unbekannten Arbeiter handelte. 5 Wer die NSDAP, den Führer oder den Nationalsozialismus kritisierte, musste einfach, so die Logik der Nationalsozialisten, ein politischer Feind sein. In dem Zusammenhang wurden so ziemlich alle regimekritischen Schriftsteller, die sich nicht vorher ins Ausland retten konnten, verhaftet und ins Konzentrationslager gebracht. 6

Kritische Zeitschriften oder Verlage wurden aktiv und systematisch terrorisiert und verboten und deren Leitungen meistens inhaftiert und schließlich auch umgebracht. Manche hatten allerdings Glück, wie Wilhelm Bitter, dem ehemaligen Vorsitzenden der „Vestischen Druckerei- und Verlags AG. Während der NS Zeit galt Bitter und sein Verlag als Volksfeind, weswegen er mehrmals inhaftiert wurde und der Druckerei mit der Zeit sämtliche Rechte und Lizenzen zum Drucken entzogen wurden und sie letztendlich ganz enteignet wurde. Dennoch hatte er, im Vergleich zu vielen anderen Schriftstellern und Verlegern, das Glück, die NS Zeit zu überleben, was als Kritiker zu der Zeit eher die Ausnahme war.

Aber auch bei den einfachen Leuten war das nicht anders. Damals reichte es auf der Straße irgendeine Kritik zu äußern, um in kürzester Zeit eingesperrt zu werden. Auch im Geheimen konnte kaum Kritik geäußert werden, denn die NSDAP hatte überall ihre Leute und auch die meisten deutschen Bürger waren gerne dazu bereit jemanden zu verpfeifen. 7

Schlussendlich kann man sagen, dass man die Parole des NSDAP Regimes mit dem Satz „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ zusammenfassen kann.

  1. Geschichte-petrinum.fandom.com 20.01.2021
  2. Zeitklicks.de 20.01.2021
  3.   Zeiten und Menschen Geschichte (Verlag Schöningh Westermann) 24.01.2021
  4.   Zeiten und Menschen Geschichte (Verlag Schöningh Westermann) 24.01.2021
  5.   www.bpb.de 20.01.2021
  6.   Zeitklicks.de 24.01.2021
  7.   www.wikipedia.de 20.01.2021