Lernort gegen Vorurteile: Deutsches Fußball Museum

Hektisches Gewusel im Deutschen Fußball Museum: Zwischen Pokalen aus der Championsleague, der Deutschen Fußballmeisterschaft und den WM-Pokalen von 1974 und 1990 liefen die Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 8b eilig umher. Sie waren auf der Suche nach einem Spieler im Deutschen Nationaltrikot, der einen Migrationshintergrund hat, beim FC Schalke 04 groß geworden ist und zuletzt auf einem Foto zu sehen war, das deutliche Wellen in der Presse schlug. Thema des Projektages am 5. März 2020 im Fußballmuseum in Dortmund war der Rassismus im Weltfußball. Nach dem Durchstöbern der Ausstellung im Rallyeformat waren die Schüler schon fast ein wenig enttäuscht, sich nicht mehr interaktiv mit den zahlreichen Exponaten auseinandersetzen zu können.
Die nächsten drei Stunden begleitete eine Museumpädagogin die Jugendlichen. Mit Zeichenübungen, durch die Vorurteile sichtbar wurden, anregende Diskussionen über diverse Fußballprofis und deren Hintergründe sowie einem Positionsspiel auf dem Soccer-Court tauchten die Jugendlichen tief in die Materie ein. Bei einem Planspiel schlüpfte Leon in die Rolle eines 17 jährigen Obdachlosen ohne familiären Rückhalt und musste aus dieser Perspektive seine Chancen für die Gegenwart und seine Zukunft beurteilen. „Das Planpiel hat mich schockiert und gleichzeitig glaube ich, dass ich mich viel besser in die Lage dieses Menschen hineinversetzen kann“, erklärte Leon (8b) am Ende des Projekttages.