“Ihr seid Vorbilder” – Bürgermeister lobt Zivilcourage der Geresu-Schüler

„Vorgestern habe ich noch über das Thema Fremdenhass gesprochen. Und musste feststellen, wir reden alle sehr viel und verurteilen diese Einstellung, aber was ihr macht, das ist entscheidend. Nicht nur darüber sprechen, sondern konkret handeln. Ihr seid Vorbilder!“. Bürgermeister Christoph Tesche sparte nicht mit Lob für das Organisationsteam der Antirassismus-Demonstrationen der Geresu. Eine ganze Stunde Zeit nahm sich der OB am 10. März 2020 für ein ausgiebiges Gespräch mit der Schülerdelegation, die er persönlich ins Rathaus eingeladen hatte. Und das kam so:

Die ursprünglich für den 20. März geplante Schülerdemonstration gegen Fremdenhass musste wegen der Covid-19 Pandemie auf einen unbestimmten Termin, aber die Organisation und Planung des dritten Durchganges lief ungebremtst bis zum letzten Tag vor Schulschließung. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in vier Teams an ihrer Demonstration. Lenya aus der 8b war Mitglied der Werbemeister und warb um eine breite Unterstützung für ihr Anliegen. So verfasste sie eine Einladung an Bürgermeister Tesche. Der meldete sich drei Tage später zurück und bedauerte, dass dringende Termine sein Erscheinen bei der Demo unmöglich machen würden. Das Engagement beeindruckte ihn aber so sehr, dass er kurzerhand die 30 Schülerinnen und Schüler zu einem persönlichen Treffen ins Rathaus einlud und sicherte zu, nach der Demo einen zweiten persönlichen Austausch stattfinden zu lassen.
Sehr nervös und aufgeregt warteten die Schülerinnen und Schüler im Sitzungssaal. Zuerst berichteten sie über ihre Planungsschritte, Schwierigkeiten und Ziele. Der Bürgermeister rutschte in die Rolle eines interessierten Zuhörers und die jungen Menschen begannen aufzutauen. Munter stellten sie persönliche Fragen, erkundigten sich nach eigenen Erfahrungen und Ansichten zur Toleranz und zum Thema Rassismus.
„Das wir tatsächliche eine Stunde mit Herrn Tesche gesprochen haben, kam mir gar nicht so vor. Er fand uns Aktion wirklich toll. Ich fühle mich richtig stark und freue mich auf die Demo“, berichtete nach dem Gespräch eine der Schülerinnen.