Wenn Celine Fischer aus der Schule erzählt, muss sie oft lachen. „Die Klassenfahrt nach London in der 9. Klasse war das Lustigste, was ich je erlebt habe. Irgendwann hatten wir alle keine Lust mehr auf langweilige Besichtigungen und sind dann einfach mit den Lehrern abends durch die Stadt gezogen.“ Wer nicht mehr weiterkonnte, wurde getragen. Höhepunkt der Tour war am Ende eine Wasserschlacht vor der nächtlichen Tower-Bridge.
Die 18jährige aus der der Jahrgangsstufe 13 (Q2) denkt gerne an ihre bisherige Schulzeit zurück, auch wenn sie zeitweise einiges einstecken musste: Sie wurde massiv gemobbt. Doch Celine blickt nicht im Zorn auf diese Phase zurück. „Es war toll zu erfahren, wie die Lehrer mich unterstützt haben, als ich von einigen Leuten aus der Klasse gemobbt wurde.“ Die Klassenlehrer nahmen sich stets Zeit für sie, machten ihr Mut und gingen deutlich gegen die Urheber der Mobbing-Attacke vor. Zwei der Haupttäter mussten die Schule verlassen.
Celine hat sich nicht entmutigen lassen, und machte einfach „ihr Ding“ weiter. In der 8. Klasse übernahm sie gemeinsam mit ihrer Freundin Lara Winhauer die „Modern Dance AG“. Das Angebot kam plötzlich, als Vorgänger Fabian die AG aus schulischen Gründen abgeben musste. „Wir hatten gerade mal zwei Monate Zeit, eine neue Gruppe aufzubauen und um für unseren Auftritt auf dem Roten-Teppich zu proben.“ Am Ende hat alles geklappt, der Auftritt wurde ein Erfolg und die bisher zehnköpfige Tanzgruppe wuchs auf 25 meist weibliche Mitglieder an.“ Auch an anderer Stelle lockte die große Bühne. Als vor zwei Jahren die freie Theatergruppe „Off-Broadway-Player“ an der Geresu gemeinsam mit Schülern das Stück „Scrooge“ einstudierte, übernahm Celine eine der größeren Rollen – mit Gesang. „Das hätte mir vorher kaum jemand zugetraut“, sagt sie rückblickend. Es blieb nicht bei dem einmaligen Auftritt. Kurze Zeit später klingelte das Telefon. Die Off-Broadway-Player wollten sie dauerhaft ins Ensemble aufnehmen. „Nach der Corona-Pause werde ich als Jasmin in dem Musical Aladin auf der Bühne stehen“, sagt Celine und freut sich über die weibliche Hauptrolle.
Für die Zeit nach der Schule hat sie bereits konkrete Pläne. Als erstes kommt eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten. Das ist aber nur der erste Schritt. Am Ende möchte sie als Physiotherapeutin für Tiere arbeiten. „Und vielleicht studiere ich auch Tiermedizin“, überlegt sie.