Fast 30 Jahre lang war Marlies Seidenberg für viele Menschen aus der Schulgemeinschaft der erste Kontakt und die freundliche Stimme am Telefon. Am 19. März 2021 wurde die beliebte Sekretärin in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin landete 1993 eher durch Zufall im schulischen Dienst, als sie als so genannte Springerin an die Markomannenstraße kam. Auch wenn die Arbeit ungewohnt war, blieb sie und fand immer mehr Gefallen daran. „Es war nie langweilig“, resümiert sie. Sie erinnert sich noch gut, als Mitte der 90er Jahre die ersten Computer im Sekretariat Einzug hielten und die elektrischen Schreibmaschinen verdrängten. Ungezählte Kühlpäckchen gab sie an ebenso ungezählte Schülergenerationen aus, verwaltete Konten oder Akten und wusste besser als die meisten anderen, wer im Haus für welche Dinge zuständig war. Inzwischen durfte sie auch schon mehrfach die Kinder ehemaliger Schülerinnen und Schüler an der Geresu begrüßen. Für drei Schulleiterinnen war sie eine unverzichtbare Stütze bei der täglichen Arbeit.
Nicht nur die jetzige Schulleiterin Claudia Slowick schätzte vor allem die „stoische Ruhe“, mit der Marlies Seidenberg den oft hektischen Alltag bewältigte: „Wir haben dich gebraucht und wir werden dich vermissen.“ Aber es sei auch ein Tag der Freude, meinte Slowick, „denn wir entlassen dich in die Freiheit.“
Konkrete Pläne für den neuen Lebensabschnitt hat Marlies Seidenberg noch nicht. Ihre Leidenschaft für Fremdsprachen hat sie nie ganz verloren. Englisch und Französisch kann sie noch. „Vielleicht mache ich jetzt noch einen Italienischkurs“, meint sie und hofft dabei, dass sie bald nach Italien reisen kann.
„Ihr habt mein Leben bereichert“, sagte sie zum Abschied einer kleinen Feierstunde in der Aula. „Aber die Vorfreude, auf das was kommt, überwiegt.“
