WDR zu Gast in der Schülerfirma FLaden

Es ist 8.40 Uhr. Wir befinden uns im Kunstraum unserer Schule. Schülerinnen und Schüler aus fünf verschiedenen Jahrgängen treffen sich, um gemeinsam eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Wie viel „Kohle“ will die Schülerfirma FLaden mit ihrem Modelabel FLamotten machen?

Zu Gast an diesem 27. Oktober 2022 ist ein vierköpfiges Kamera- und Autorenteam des WDRs. Anders als die Schülerinnen und Schüler gingen sie der Frage nach, wann Unterricht Begeisterung und eine tiefe, innere Auseinandersetzung gelingt. Beim FLaden und anderen Schulprojekten, wie der Do it yourself Schülerdemonstration oder „Do it yourself“ Autorenlesung drehen die Rädchen anders. Schüler investieren plötzlich freiwillig Zeit und Herzblut, um ihr Projekt nach vorne zu bringen. Man sieht sie plötzlich am Samstag auf Märkten stehen oder spät nach der Schule, wichtige Gespräche führen. Beeindruckt von den Leistungen der Schülerinnen und Schüler in diesen Projekten, wurde Lehrer Matthias Flüß als Live-Gast ins Studio eingeladen, um dort von seiner Idee guten Unterrichts zu erzählen.

Zurück in den Kunstraum. Hier erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass der Preis für unbedruckte T-Shirts zwischen 3€ bis 13€ schwankt. Da liegt es auf der Hand, dass die eigene Kasse sich deutlich schneller füllen würde, wenn die Produktionskosten möglichst niedrig wären. Hussein (7.Klasse) und Jonah (10.Klasse) regten an, nach einer umfassen Recherche mit dem gesamten Team eine demokratische Entscheidung zu treffen. Gemeinsam folgte das FLaden Team diesen Aufruf, recherchierte und untersuchte die unterschiedlichen T-Shirts. Ein großer Unterschied fiel ihnen bei den Varianten vor allem in einem Etikett auf: „Fairtrade Cotton“ prangte bei dem 13 € Shirt an der Seite.

Die Schülerinnen und Schüler kamen zum Schluss, dass 3 € für ein Shirt nur erzielt werden kann, wenn die Arbeitsbedingungen in der Lieferkette extrem schlecht sind. Zwangs- und Kinderarbeit, fehlender Arbeitsschutz und Billiglöhne sind häufig Standard bei der Produktion von Textilien und ermöglichen erst solche niedrigen Preise.

„Keine Frage“, antwortete Luka. „Wir stehen als FairerLaden für Menschenrechte und Nachhaltigkeit. Damit ist für mich die Entscheidung klar.“ Der FLaden entschied sich einstimmig für unbedruckte Fairtrade-Shirts und nahm ihn Kauf, die eigene Gewinnmarge deutlich zu reduzieren.

Ein weiteres Geheimnis verbarg der Besuch des WDRs noch. Dieses wird jedoch erst bei der voraussichtlichen Ausstrahlung am 3. November um 19.30 Uhr in der Lokalzeit Dortmund gelüftet.