Deutsche Geschichte hautnah erfahren

Nach Weimar und Erfurt ging im Oktober 2022 die Studienfahrt des Projektkurses „Wider das Vergessen“ aus der Q2 (Jahrgang 13). 17 Schülerinnen und Schüler, begleitet von den Lehrern Vito Gliozzo und Fabian Fritsch sowie Berthold Weber vom Aktuellen Forum Gelsenkirchen e.V., machten sich auf die Suche nach den Spuren der wechselhaften deutschen Geschichte. In der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Buchenwald besuchten die jungen Erwachsenen die Ausstellung “Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945″. Unter Anleitung von Stefan Lochner, Leiter der dortigen Bibliothek, arbeitete die Gruppe an Quellen zu Einzelschicksalen von Häftlingen aus Recklinghausen. Die Ergebnisse dieser Recherche werden später im Opferbuch der Gedenkstätte veröffentlicht.

Natürlich durfte auch ein Besuch im Bauhaus Museum und im Goethe-Wohnhaus und Goethe-Nationalmuseum nicht fehlen. Der Blick auf das legendäre Bauhaus verdeutlichte das widersprüchliche Lebensgefühl in den 1920er Jahren, das in Weimar besonders im Widerspruch eines erzkonservativen Bürgertums und der progressiven Strömungen des Bauhauses ans Licht trat. Am Beispiel der Rezeptionsgeschichte von Johann-Wolfgang von Goethe wurde die Instrumentalisierung von Kultur und Vergangenheit für tendenziöse Geschichtserzählungen sichtbar. Der Bau des Goethe-Nationalmuseums war von Hitler als Gedenkstätte im nationalsozialistischen Sinne konzipiert worden.

Um jüdisches Leben in der NS-Zeit ging es ebenfalls in Weimar. Unter Anleitung des Vereins Lernort Weimar bereiteten die Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema eine Führung ” selbst vor und führten sie später auch durch.

In Erfurt wurde der Gedenkort “Topf und Söhne” besichtigt. Diese Firma baute die Verbrennungsöfen für Buchenwald, Auschwitz und weitere Konzentrations- und Vernichtungslager.